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Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Menschen aus den besetzten Gebieten ins Deutsche Reich verschleppt und unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Zwischen 1939 und 1945 arbeiteten somit auch in Bayern hunderttausende Arbeitskräfte, die unter anderem aus Polen, der Sowjetunion, Frankreich, den Niederlanden oder nach dem Bündniswechsel 1943 auch aus Italien stammten. Unter diesen Menschen befanden sich Männer und Frauen, aber auch Kinder. 
Aufgrund des Kriegs fehlten vor allem männliche Arbeitskräfte, die das NS-Regime durch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ersetzen wollte. Sie mussten unter oftmals entsetzlichen Bedingungen in der Rüstungsindustrie, der Landwirtschaft, der Bauwirtschaft, Industriebetrieben oder privaten Haushalten arbeiten. Zwangsarbeit war in den Kriegsjahren, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung, fester Bestandteil des Lebens im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten. Der NS-Staat sicherte durch Zwangsarbeit nicht nur den Nachschub an Kriegsmaterial, sondern auch die Produktion von Waren und Gütern für die heimische Bevölkerung. 
Der Großteil der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter war in kaum ausgestatteten beengten Baracken untergebracht. Oftmals sicherte die spärliche Verpflegung gerade noch das eigene Überleben. 
Im gesamten Deutschen Reich wurden etwa 13 Millionen aus dem Ausland stammende Personen als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt. Da die Aufzeichnungen oft unvollständig sind oder vernichtet wurden, lässt sich eine genaue Zahl für Bayern nur schwer ermitteln. Allein in München mussten mindestens 150.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in verschiedenen Branchen Schwerstarbeit leisten.
 

Arbeitsaufträge


• Beurteilen Sie in eigenen Worten die Rolle von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im NS-Staat ab 1939.

• Zwangsarbeit im Nationalsozialismus betraf unterschiedlichste Personengruppen. 
Recherchieren Sie in Partnerarbeit zu den folgenden Begriffen und erklären Sie sich diese gegenseitig: 
„Fremdarbeiter“, „Zivilarbeiter“, „Ostarbeiter“, „Fremdvölkische“ und „Sklavenarbeiter“.

• Analysieren Sie die Videos der folgenden Zeitzeugeninterviews und das Biogramm der jeweiligen Person in Gruppenarbeit.
Achten Sie hierbei insbesondere auf die folgenden Kategorien: 

Eckdaten zur Person, Herkunft, Unterbringung, Tätigkeit, Besonderheiten

Die Videos starten durch einen Klick auf das Foto.

Diskutieren Sie in Ihrer Gruppe über die Berichte der einzelnen Personen und beurteilen Sie auf dieser Grundlage die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

• Entschädigung für Zwangsarbeit? Recherchieren Sie zu diesem Thema und diskutieren Sie in Partnerarbeit über die Aufarbeitung von Zwangsarbeit im NS-Staat.
• Informieren Sie sich, ob Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während der NS-Zeit in Ihrer Region eingesetzt wurden. Wie und in welcher Form wird an sie erinnert?